Zum letzten Spiel der Vorrunde reiste das Damen 1 nach Nottwil zu den Spono Eagles II. Auch wenn die Voraussetzungen für eine Meisterschaftspartie alles andere als optimal waren, war das 25:25-Unentschieden am Ende eine kleine Enttäuschung. Auch wenn damit das Ziel, die Hinrunde vor dem heutigen Gegner zu beenden, erfüllt wurde. An diesem Tag gab aber sonst noch so Einiges zu reden.
Ohne Cheftrainer, da dieser aus familiären Gründen zu Hause bleiben musste und ohne Team-Manager, da dieser in England an einem Wettkampf teilnahm, begaben sich die Frauen mit ihrem Assi auf den Weg in die Innerschweiz, ins luzernische Nottwil. Der Ausflug der besonderen Art nahm seinen speziellen Lauf, als sich kurz vor der Raststätte Kemptthal der linke Aussenspiegel des Busses aus dem Gehäuse löste und bei Tempo 120 auf der Autobahn zerschellte. Da nun, zur besseren Übersicht rund um den Bus, das Fahrerfenster komplett geöffnet wurde, nahm das Schicksal seinen Lauf. Die Fensterscheibe verschwand im Innern der Fahrertüre und liess sich von da an auch nicht mehr schliessen.
Zugegebenermassen lagen nun die Nerven des Schreibers etwas Blank. Der Weg bis Nottwil noch weit, die Abenddämmerung einsetzend und auf dem Thermometer -1 Grad Celsius. Nach langem Hin- und Her schien es die beste Lösung zu sein, die Verwandtschaft von Chantal Meyer als Taxi-Dienst aufzubieten und den Bus im Raum Winterthur zu lassen.
Bei dieser Berichterstattung kommen vielleicht dem einen oder anderen aufmerksamen Leser die Erzählungen vom Auswärtsspiel in Kreuzlingen in den Sinn, als wir nach wenigen Metern den Bus defekt auf seinen Parkplatz in Goldach zurückschieben mussten.
Selbstverständlich war der Zeitplan längst durcheinandergeraten und an einen planungsmässigen Anpfiff der Partie war nicht mehr zu denken. Wir nahmen Kontakt mit den Eagles auf, welche sofort einer Verschiebung der Partie um 30 Minuten zustimmten (Danke dafür!). Als unser Taxi-Service auf der Raststätte eintraf und der Pannendienst für den Bus via Geschäftsstelle organisiert war (Thomas Kehl fuhr den Bus am Folgetag, mit reparierter Fensterscheibe, zurück nach Goldach), fuhren wir mit einer Stunde Verspätung weiter in Richtung Nottwil.
Die Matchbesprechung wurde auf ein Minimum gekürzt und das Einlaufprogramm komplett zusammengestrichen. So konnte die Partie dann um 20:05 Uhr statt bereits um 19:45 Uhr angepfiffen werden. Erstaunlicherweise war von der speziellen Matchvorbereitung überhaupt nichts zu spüren und die GoRo-Ladies fanden sofort ins Spiel. Nach einer 2:0 Führung und der konsequenten Umsetzung der wenigen Details, die wir vor dem Spiel noch besprechen konnten, hatten wir den Gegner sehr gut im Griff. Auch wenn die Eagles im Vergleich zum Hinspiel, als wir deutlich gewannen, kaum noch zu erkennen waren, führten wir zur Pause mit 15:11. Es gab wenig Redebedarf beim Pausentee. Da der HC GoRo mit der gegnerischen Deckung sehr gut zurechtkam und die frühe Umstellung der Verteidigung vom 5:1 zum 6:0 die gewünschten Vorteile auf unsere Seite brachten, stellten wir nur wenig um. In erster Linie hiess es das eigene Spiel weiter durchzuziehen.
Nach dem Wiederanpfiff taten die GoRo-Frauen dies wie besprochen und setzten sich vermeintlich sicher ab. Doch nach ca. 40 Minuten kam der Bruch im Angriffsspiel der Gäste. Die Torhüterinnen auf Seiten der Eagles parierten einige Extrabälle und der Angriff steigerte seine Effizienz markant. Tor um Tor holten die Eagles den Rückstand auf und liessen sich auch durch das Time Out der Gäste nicht von ihrem Weg abbringen. Man traute seinen Augen kaum als es wenige Minuten vor Ende der Partie tatsächlich Unentschieden stand und der HC GoRo Gefahr lief, am Ende gar mit leeren Händen dazustehen. Die letzten beiden GoRo-Angriffe brachten keinen Torerfolg und die Eagles kamen beim Stand von 25:25 und noch 12 Sekunden Spielzeit zu ihrem letzten Angriff. Durch einen Fehlpass kamen sie jedoch nicht mehr zum Abschluss und die Sirene ertönte beim erwähnten Schlussstand von 25:25.
Mit gemischten Gefühlen, viel Adrenalin und kaum realisierend, was die letzten 6 Stunden alles für Ups und Downs boten, fuhren uns die Eltern von Chantal, den ganzen Weg von Nottwil nach Goldach zurück, obschon sie selber im Raum Winterthur wohnen und danach wieder dahin zurückfahren mussten. An dieser Stelle möchte ich im Namen der ganzen Mannschaft und dem Verein ein riesiges Dankeschön aussprechen und ausdrücken, dass wir diese Aktion sehr schätzten und auf keinen Fall als eine Selbstverständlichkeit erachten.
Resümierend gilt festzuhalten, dass das Ziel vor der Partie war, mit mindestens einem Punkt aus Nottwil, in der Tabelle vor den Eagles zu bleiben und die nun beginnende Rückrunde als drittplatziertes Team in Angriff nehmen zu können. Dies wurde erreicht, obschon wir aufgrund des Spielverlaufs klar von einem verlorenen Punkt sprechen müssen.
Am 09.02.2019 beginnt die Abstiegsrunde, für welche sich der HC GoRo eine sehr gute Ausgangslage erarbeitet hat. Mit aktuell 13 Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz darf man damit rechnen, dass auch dieses Jahr der Ligaerhalt erreicht werden kann und evtl. sogar der eine oder andere weitere Konkurrent hinter sich gelassen werden könnte. Dazu gehört nun aber weiterhin viel Arbeit in den Trainings und in den Spielen. Wir freuen uns nun auf das was kommen mag, denn am 09.02.2019 beginnt das nächste Abenteuer in – ja genau - …Nottwil.
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